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Zum Auftakt nach der Winterpause das Derby gegen Kriens
Das «Projekt Pi» Richtung Osten von der Feldstrasse in Zug her gesehen, im Vordergrund die SBB-Unterführung. Foto: Stadt Zug
In einem Entwicklungsgebiet der Stadt Zug ist ein Bauprojekt mit Hochhaus geplant, über das an der Urne entschieden wird.
Am 9. Februar 2025 stimmt die Stadt Zug über den Bebauungsplan des Gevierts GIBZ ab. Das Geviert GIBZ (Gewerblich-Industrielles Bildungszentrum Zug) leiste einen wichtigen Beitrag gegen die Wohnungsknappheit und die hohen Mietpreise in Zug, heisst es von Seiten der Stadtregierung. «Von insgesamt 183 Wohnungen im Hochhaus «Pi» werden rund 130 preisgünstig sein. Im Vergleich zu heute kann die Anzahl preisgünstiger Wohnungen auf dem Baubereich «Projekt Pi» fast verdreifacht werden.»
Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug hat den Bebauungsplan an seiner Sitzung vom 17. September 2024 einstimmig beschlossen. In der Folge wurde gegen den Beschluss das Referendum ergriffen, weshalb nun eine Urnenabstimmung durchgeführt wird.
Das Geviert GIBZ liegt zwischen der Baarer-, Göbli- und Industriestrasse im Entwicklungsgebiet der Stadt Zug. Teil des Perimeters ist das Gewerblich-Industrielle Bildungszentrum Zug (GIBZ) des Kantons Zug, das mit dem Schulbetrieb zu einer wesentlichen Belebung des Gebiets beiträgt.
Ein Anteil von 40 Prozent für preisgünstigen Wohnraum soll eine gute Durchmischung der künftigen Bewohnenden und Beschäftigten gewährleisten, heisst es in der Abstimmungsbroschüre. «Der Bebauungsplan schafft die Rahmenbedingungen für eine qualitätsvolle bauliche Entwicklung im Quartier.»
Für die Gebäude «Rote Post» (Baarerstrasse 94–98) und für das Mehrfamilienhaus im Bereich «Projekt Pi» (Baarerstrasse 104–108) sind Ersatzneubauten vorgesehen. Beim GIBZ-Areal erfolgt eine Verdichtung durch Aufstockungen und einen Neubau an der heutigen Tiefgarageneinfahrt im südöstlichen Bereich. Das «Projekt Pi» setzt mit dem 80 Meter hohen Gebäude einen städtebaulichen Akzent an der Kreuzung von Baarerstrasse und Göblistrasse. Der Turm mit 180 Wohnungen minimiert die vom Gebäude besetzte Fläche und gibt diese als Stadtraum frei. So kann das Hochhaus leicht von der Baarerstrasse abrücken und eine gebührende Vorzone als Adresse ausbilden.
Der zulässige Ersatzneubau für die «Rote Post» orientiert sich an der Grundfläche des Bestands. Er schafft mit einer Höhe von 30 Metern einen Übergang zu den bestehenden und künftigen Bauten entlang der Baarerstrasse und nimmt Bezug auf die Nachbardächer.
Das Hochhaus des «Projekt Pi» ist als Wohngebäude konzipiert und im Bebauungsplan mit mindestens 90 Prozent Wohnanteil festgelegt. Das Erdgeschoss wird für gemeinschaftliche oder publikumsorientierte Nutzungen reserviert. Beim Hofgebäude (B106) sind Wohnnutzungen sowie gemeinschaftliche oder gewerbliche Nutzungen sowie Nutzungen zur vor- und ausserschulischen Betreuung von Kindern zulässig, während im Bereich «Rote Post» mindestens 50 Prozent für Wohnzwecke bestimmt sind. Im GIBZ (diverse Baubereiche) sind nur schulische Nutzungen zugelassen.
RED
Pro- und Kontra-Stimmen
Das überparteiliche Komitee «Wohnraum für Zug» engagiert sich für den Bebauungsplan GIBZ mit dem Wohnhochhaus Pi. Das Komitee ist der Ansicht, dass die Stadt dringend bezahlbaren Wohnraum braucht und versteht die kommende Abstimmung als richtungsweisenden Schritt für die künftige Entwicklung der Stadt.
Im Komitee «Wohnraum für Zug» machen sich 80 Personen aus Gesellschaft, Kultur und Politik stark für das Projekt. Das schnelle Zustandekommen einer breiten und parteiübergreifenden Unterstützung erkläre sich einerseits vor dem Hintergrund der prekären Situation auf dem Zuger Wohnungsmarkt, andererseits durch die hohe städtebauliche und architektonische Qualität des schweizweit viel beachteten Bauvorhabens, heisst es in einer Medienmitteilung.
Den Mieterinnen und Mietern der Bestandsliegenschaft an der Baarerstrasse soll Vorrang bei der Vergabe der Wohnungen im neuen Wohnhochhaus gewährt werden und sie werden bei der Suche nach einer Übergangs- oder Ersatzlösung von der Eigentümerschaft unterstützt. Im Komitee vertreten sind neben Mitgliedern aus allen Fraktionen des Grossen Gemeinderats (GGR) der Stadt Zug unter anderem auch die Wohnbaugenossenschaft GEWOBA, welche 70 der 180 Wohnungen im Pi übernehmen wird.
Es gibt auch kritische Stimmen. Gegen das 80 Meter hohe Holzhochhaus gab es im Mai eine Einwendung aus der Bevölkerung. Die Gegner des Projekts beanstanden vor allem, dass sich das Gebäude nicht in das Ortsbild integrieren würde. Damit das Hochhaus gebaut werden könnte, müsste ein bestehender Wohnblock weichen. Die Mieter in diesem Block scheinen noch nicht zu wissen , wie ihre Zukunft aussieht, wenn das «Pi» gebaut wird, auch wenn ihnen, wie beim Komiteetext erwähnt, ein Vorrang bei der Vergabe gewährt werden soll.
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