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Wer sich für Cham und seine Geschichte interessiert, der hat online die Möglichkeit, sich zu informieren. Seit 2017 gibt es nun schon das Nachschlagwerk chamapedia.ch. Dort lässt sich beinahe alles zur Geschichte der Gemeinde Cham finden.
Das Thema Ortsgeschichte wurde von der Kulturkommission der Bürgergemeinde Cham zum ersten Mal 2015 aufgegriffen. Man hatte erkannt, dass die aktive Chamer Geschichtsschreibung bis auf wenige Buchpublikationen brach lag. Vom Bürgerrat bekam man grünes Licht, ein Konzept zu erarbeiten. Bei ihren Recherchen stösst die Kulturkommission auf die Seite «wetzipedia.ch», einem Onlinelexikon, das nach dem Vorbild von Wikipedia betrieben wird. Daraus entwickelte sich der Idee, gleiches für die Gemeinde Cham auf die Beine zu stellen.
Der Bürgerrat war vom Projekt von Beginn an überzeugt und die Bürgergemeinde-Versammlung vom 15. Dezember 2015 gab einstimmig grünes Licht. Am 16. November 2016 geht Chamapedia.ch online. Der Name «Chamapedia» ist eine Zusammensetzung. Sie bezieht sich einerseits auf das keltische Wort kama (Dorf), das später zu Chama verschoben bzw. auf Cham reduziert und für die Siedlung und Gemeinde namensgebend wird. Andererseits deutet der zweite Wortteil auf das aus dem Griechischen stammende Fremdwort Enzyklopädie hin, das ein besonders umfangreiches Nachschlagewerk bezeichnet.
2019 gründete sich der Trägerverein «verein.chamapedia.ch». Ein Mann der ersten Stunde und Mitinitiator des Online-Portals ist Thomas Gretener. Er ist unter anderem auch für die Redaktion und für die Beschaffung von Texten, Fotos, Videos und Dokumenten zuständig. Die Zuger Woche unterhielt sich mit ihm.
Was will Chamapedia.ch?
In erster Linie will Chamapedia.ch, dass die Geschichte Chams nicht vergessen geht und sie allen Interessierten frei zugänglich ist. Die einzelnen Themen sind nach Kategorien gegliedert und mit kurzen Erläuterungen und Bildern versehen. Dazu sind sie untereinander verlinkt.
Worauf legen Sie besonderen Wert?
Am Schluss jedes Beitrags sind die Einzelnachweise aufgelistet. Das ist uns wichtig, damit wir auch den Respekt der Geschichtsschreiber haben. Und den haben wir bekommen! Das Staatsarchiv verfolgt unsere Plattform und findet das, was wir machen und wie wir es machen bemerkenswert. Zudem achten wir darauf, dass es ein niederschwelliges Angebot bleibt und leicht zu verstehen ist.
Sie sind ein Mann der ersten Stunde. Wie wurde die Idee geboren?
Ich interessierte mich schon immer für die Geschichte von Cham. Und hie und da, in kleineren Gruppen, fragte ich nach, ob jemand wisse, dass es in Cham einmal vier Metzgereien gab. Es wusste niemand. Mir wurde bewusst, dass hier etwas in Vergessenheit geriet und sich niemand darum kümmert. Daher brachte ich als Bürgerschreiber das Problem in unsere Kulturkommission ein. Und wir haben dann verschiedene Ideen geprüft und uns Gedanken gemacht, wie wir alles umsetzten können.
Wenn Sie von wir sprechen, wen meinen Sie damit?
Zum Redaktionsteam gehörten neben mir der Historiker und Schriftsteller Michael van Orsouw und der Historiker und Baarer Gemeindearchivar Philippe Bart. Später kamen noch Thomas Fähndrich, Germanist, Gymnasiallehrer und Autor, sowie Max Schnurrenberger, schulischer Heilpädagoge und ebenfalls Autor hinzu.
Wie suchten Sie die ersten Einträge aus?
Der Mittelpunkt von Cham ist der Bärenplatz. Dort hat sich auch in den letzten Jahren sehr viel verändert. Daher beschlossen wir, mit ihm erst einmal zu beginnen. Dass es sich um ein Lexikon handelt, erleichterte uns die Sache. Wir recherchierten nach alten Bildern und Dokumenten. Nach und nach haben wir dann weitere Kategorien geschaffen: Strassen Plätze, Personen und so weiter.
Wie finanziert sich das Portal?
Zur Sicherstellung der Finanzierung haben wir einen Verein gegründet. Einen kleinen Teil der Finanzierung decken die Mitgliederbeiträge von derzeit rund 150 Mitgliedern. Der andere Teil kommt von der öffentlichen Hand, also von der Einwohnergemeinde, der Bürgergemeinde und der Kirchengemeinde. Doch der Verein sorgt auch dafür, dass die ganze Sache eine festen Rahmen erhält und dass sichergestellt ist, dass dieses Werk auch weitergeführt wird. Auch soll der Bezug zur Bevölkerung gefördert werden. Dazu organisieren wir Führungen und Veranstaltungen und gehen mit den Leuten vor Ort, reden mit ihnen, stehen für Fragen zur Verfügung. Der Verein bezweckt also die Dokumentation und Förderung der Geschichte und Kultur der Gemeinde Cham.
Die Zuger Woche wird in loser Reihenfolge ausgesuchte Einträge von chamapedia.ch vorstellen.
Chamapedia sucht alte Bilder
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Uwe Guntern
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