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Präsentierten die ersten Erfahrungen und Erkenntnisse der Stadtschulen Zug mit KI im Unterricht (von links): Peter Rigert (Dozent PH Luzern, Projektleiter), Remo Krummenacher (Rektor Stadtschulen Zug), Stadtrat Etienne Schumpf (Vorsteher Bildungsdepartement) und Thomas Zurfluh (Dozent Fachdidaktik Medienbildung & Informatik PH Zug). Foto: zvg
Künstliche Intelligenz KI hält Einzug in den Schulalltag: Die Stadtschulen Zug haben gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen Luzern und Zug ein innovatives Projekt gestartet, das Lehrkräften und Schülern den sinnvollen Umgang mit KI im Unterricht vermittelt.
Das umfangreiche Projekt, das von März bis Juli 2024 lief und darauf abzielte, KI auf sinnvolle Weise in den Schulalltag zu integrieren, wurde an einer Medienorientierung vorgestellt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einsichten für die Zukunft des Unterrichts – und positionieren die Stadtschulen Zug als Vorreiter im Einsatz neuer Technologien im Bildungswesen.
Das Projekt hatte das Ziel, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte im Umgang mit KI zu schulen, ihre Medienkompetenz zu fördern und den sinnvollen Einsatz von KI im Unterricht zu testen. So sollen die Chancen und Risiken dieser Technologie bewusst verstanden und reflektiert werden.
«Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat bedeutende Fortschritte erzielt. Diese Technologie, die jetzt in vielfältigen Formen und Anwendungen zugänglich ist, gewinnt auch im Bildungsbereich zunehmend an Bedeutung», sagt Remo Krummenacher, Rektor der Stadtschulen Zug und führt weiter aus: «KI bietet das Potenzial, Lehr- und Lernprozesse grundlegend zu transformieren und wird voraussichtlich eine langfristige Präsenz in Schulen haben. Das Ziel ist klar: Wir müssen unsere KI-Kompetenzen aufbauen. Das bedeutet, wir lernen, wie KI funktioniert und wie wir sie sinnvoll im Schulalltag einsetzen können. Es geht darum, ein grundlegendes Verständnis für KI zu entwickeln und gleichzeitig praktische Anwendungsmöglichkeiten im Blick zu haben. Dadurch können wir sicherstellen, dass der Einsatz von KI im Unterricht nicht nur innovativ, sondern auch wirkungsvoll ist. Dies manifestiert sich auch in unseren KI-Guidelines, die es uns ermöglichen, einen Umgang mit dem Thema KI im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Schule zu bearbeiten.»
In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Pädagogischen Hochschule Zug haben die Stadtschulen Zug ein zweiteiliges Projekt umgesetzt: In einem ersten Schritt wurden die Lehrkräfte der Stadtschulen Zug auf den KI-Einsatz vorbereitet und Richtlinien für den Unterricht erarbeitet. Ziel war es, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, um zukünftige Herausforderungen, die der Einsatz von KI im Bildungsbereich mit sich bringt, gezielt anzugehen. Im Rahmen des Projekts konnten die Lehrkräfte in sogenannten «KI-Zukunftslaboren» neue technologische Entwicklungen erleben und durch interaktive Geschichten auf einer Onlineplattform mögliche Herausforderungen in der Praxis besser verstehen. Die entwickelten Richtlinien konzentrieren sich auf vier zentrale Aspekte: Kompetenz, Sicherheit, Balance und Integrität.
Im zweiten Teil des Projekts wurden konkrete Unterrichtseinheiten entwickelt, die an den KI-Richtlinien ausgerichtet sind. Diese Einheiten sollten KI so integrieren, dass sie einen positiven Einfluss auf den Lernprozess haben. Peter Rigert, Dozent an der PH Luzern und Projektleiter, erläutert: «Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelten wir eine eigene Onlineplattform, auf der die Schüler und Schülerinnen in einer kontrollierten Umgebung mit KI Chatbots interagieren können. Dabei erfolgte die Integration von KI-Technologien in den Schulbetrieb kontrolliert, ohne die Potenziale zu stark einzugrenzen.»
Zusammen mit Thomas Zurfluh, Dozent für Medienbildung und Informatik an der PH Zug, wurde ein Prototyp namens «Classbot» entwickelt. Dieses KI-Tool ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern ab der 5. Klasse, in einem sicheren und pädagogisch geführten Rahmen mit KI zu arbeiten. Die Lehrkräfte entscheiden, wann und in welchem Umfang KI im Lernprozess eingesetzt wird. Dabei werden auch datenschutzrelevante Aspekte berücksichtigt, und die Schüler lernen, die Grenzen von Sprachmodellen und KI-Tools zu verstehen.
Der Vorsteher des Bildungsdepartments, Stadtrat Etienne Schumpf ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: «Das Projekt zeigt, dass die Stadtschulen Zug auch im Bereich von KI im Unterricht eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Integration von KI in den Unterricht geht weiter.»
Uwe Guntern
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