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Die Karte mit möglichen Parkplätzen in der Stadt Zug ist nur ein Beispiel, Daten über die OGD-Plattform anzuschauen oder weiterzuverwenden. Foto: Datenkatalog Open Data
Wie sieht die Entwicklungsprognose für die Zuger Schülerzahlen bis 2031 aus? Mit welchen Verkehrsmitteln pendeln Zugerinnen und Zuger? Wie sind die Konfessionen im Kanton verteilt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert der frei zugängliche Datenkatalog von Kanton und Stadt Zug.
Seit dem 2. Dezember können über die Webseiten www.zg.ch/opendata und www.opendatazug.ch offene Verwaltungsdaten eingesehen und genutzt werden. «Im Jahr 2020 hat der Kanton Zug mit der Digitalstrategie und die Stadt mit der Smart City Zug die bessere Vernetzung und Nutzung digitaler Technologien beschlossen. Im Zug dieser Neuer-
ungen wurde eine gemeinsame Open-Government-Data-Strategie erarbeitet, deren technisches Kernstück – der frei zugängliche Datenkatalog – nun publiziert wurde», erklärt Reto Wick, wissenschaftlicher Mitarbeiter Open Government Data bei der Fachstelle für Daten und Statistik des Kanton Zug..
Der öffentliche Sektor verfügt über umfangreiche Datenbestände. Seit einigen Jahren beginnen Behörden, nicht personenbezogene Verwaltungsdaten, die als nicht sicherheitsrelevant eingestuft werden, in maschinenlesbaren Formaten online für alle frei zugänglich zur Verfügung zu stellen. Hierfür hat sich die englischsprachige Bezeichnung «Open Government Data», kurz OGD, etabliert. «Natürlich werden nur Daten freigegeben, die nicht dem Datenschutz unterliegen. Aber es ist sinnvoll, Daten, die frei gegeben werden können, allen zugänglich zu machen, da diese immer wiederverwendet oder genutzt werden können – ganz im Gegensatz übrigens zum viel bemühten Vergleich mit dem ‹Öl des 21. Jahrhunderts›, als das Daten oft bezeichnet werden. Mit ‹Open Data Zug› möchten wir es deshalb möglich machen, dass diese Daten, die aus durch Steuergelder finanzierter Verwaltungsarbeit stammen, auch breit genutzt werden können», sagt Reto Wick.
Er hofft, dass die Datensätze Verwendung finden. «Der Daten-Journalismus nimmt an Wichtigkeit zu. IT-Firmen können sie umsetzen, die Wirtschaft kann zum Beispiel Vergleiche mit anderen Kantonen oder Städten vornehmen. In der Stadt- und Kantonsverwaltung ist die Datenverwaltung vielfach dezentral organisiert. Die Prozesse, die OGD anstösst, ermöglichen auch eine effizientere Nutzung der bestehenden Daten, und trägt somit dazu bei, das Potenzial verwaltungsübergreifend zu nutzen.»
Das sieht auch der Regierungsrat so, der die OGD-Strategie in Auftrag gegeben und 2022 verabschiedet hat. «Von einfach zugänglichen und strukturierten Datensammlungen profitieren Unternehmen, Organisationen sowie private Nutzerinnen und Nutzer», erklärt Gesundheitsdirektor Martin Pfister, «Damit wird aber auch Transparenz geschaffen und Innovation gefördert».
In der Schweiz bieten sowohl der Bund als auch ein Grossteil der Kantone ihre Daten über redaktionell bewirtschaftete OGD-Plattformen an. Der OGD-Katalog www.opendata.zg.ch wurde unter der Leitung der Fachstelle für Daten und Statistik des Kantons Zug aufgebaut. Stadtpräsident André Wicki sagt dazu: «Das OGD-Portal bietet für alle nutzbare und verständlich aufbereitete Daten von Stadt und Kanton Zug. Es lohnt sich reinzuschauen und ist sehr spannend.»
Nutzerinnen und Nutzer finden auf dem Zuger OGD-Katalog Daten aus Themenbereichen wie Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft, Bildung, Gesundheit, Kultur, Mobilität oder Energie. Nebst Echtzeit-Daten zur Lufttemperatur und aktuellen Messwerten der Grundwasserstände im Kanton lassen sich umfangreiche Geodaten oder detaillierte Abstimmungs- und Wahlergebnisse der letzten Jahre finden.
Als Beispiel kann der Parkplatzkataster der Stadt Zug genommen werden. «Es handelt sich um einen Geo-Daten-Satz mit zusätzlichen Attributen wie Standort eines Parkplatzes, der Parkplatz-Typ, wie wird er bewirtschaftet, die maximale Parkzeit, Parkgebühren, usw.», erklärt Reto Wick.
Der Datensatz könne zum Beispiel interessant sein für eine Immobilien-Firma. «Wo in der Umgebung unserer Liegenschaften hat es Parkplätze? Wo ist der nächste Parkplatz, auf dem ich für 2 Stunden parkieren kann und der weniger als 5 Franken kostet? Die Daten können in einer App auf dem Smart-Phone, auf einer Website oder in einem Navigationssystem integriert werden.»
Die kantonalen Ämter sowie die städtischen Fachabteilungen publizieren im Zuger OGD-Katalog aktuell 445 Datensätze. Diese können nach Kategorie, Schlüsselwörtern, Herausgeber oder Dateiformaten gesucht werden. «Der Start ist uns gelungen. Wir möchten die Anzahl Datensätze kontinuierlich ausbauen. Der Prozess, neue Datensätze zu erschliessen und technisch aufzubereiten, ist aber aufwändig», klärt Reto Wick auf, «doch der Aufwand lohnt sich!»
Weitere Gemeinden des Kantons Zug sind eingeladen, sich der OGD-Strategie des Kantons Zug und der Stadt Zug anzuschliessen und offene Verwaltungsdaten über den Zuger OGD-Katalog zu publizieren.
Renato Cecchet
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