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Ein Moment in Harmonie zwischen Kind und Hund. Foto: zvg
In der letzten Woche wartete auf die Kinder im Ferienlager der Stiftung Kifa in Walchwil eine besondere Überraschung. Sie hatten Besuch von den Therapiehunden des Vereins ABRI. Wir sprachen mit Monika Rutschmann-Bodmer, der Gründerin und Präsidentin des Vereins.
Sie haben mit Ihren Therapiehunden die Kinder im Ferienlager in Walchwil besucht. Das Ferienlager wird von der Stiftung Kifa Schweiz (Kifa) organisiert. Welche Kinder sind dort in den Ferien?
Das sind schwer pflegebedürftige Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten, welche zusammen mit ihren Pflegefachpersonen in der Ferienwoche sind. So können sich ihre Eltern während einer Woche vom strengen Pflegealltag erholen und Energie tanken. Ihre Geschwister haben die Möglichkeit, exklusive Zeit mit den Eltern zu verbringen.
Und heute haben Sie und Ihre Therapiehunde mit den Kindern einem Nachmittag zusammen verbracht. Wie muss man sich diesen Nachmittag vorstellen?
Wir sind mit 14 Hunden und 13 Hundeführerinnen und Hundeführern in Walchwil eingetrudelt, sogar meine beiden Töchter waren dabei. Der Besuch läuft immer völlig unkompliziert ab. Wir werden überrascht, welche Bewohner kommen und wissen im Vorfeld nur ungefähr, wer dort ist. Dann schaue ich mir die Situation an. Danach teile ich in Ruhe die Hundeführerinnen und Hundeführer mit ihren Hunden ein, wer zu welchem Kind geht. Und jetzt kann alles passieren und geschehen. Die einen Kinder liegen am Boden mit den Hunden, bei anderen sitzt der Hund auf dem Schoss der Kinder im Rollstuhl und wiederum andere spielen mit den Hunden Ball – jedes so, wie es möglich ist.
Wie haben die Kinder reagiert?
Es ist so, dass man bei den einen Kindern sieht, dass es ihnen wohl ist oder sie lächeln. Einige Kinder können ihre Verkrampfung lösen und bei anderen wiederum merkt man, dass es dem Kind nicht wohl mit dem Hund ist. Dann nimmt man vielleicht einen kleineren Hund. Das ist ganz unterschiedlich.
Wie sind Sie auf die Stiftung Kifa Schweiz gekommen?
Die Kifa ist vor ein paar Jahren auf den Verein ABRI zugekommen, da sie von unserem Hundetherapieangebot gehört hat. Die Idee ist, dass sie spezielle Therapie- und Unterhaltungsangebote für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen in die Ferienwoche holt.
Welches Feedback erhalten sie von dem Pflegepersonal der Stiftung?
Das Pflegepersonal ist immer berührt, wie die Hunde eine Brücke schlagen können und auch, was es für Reaktionen bei den Kindern gibt. Sie sind oft auch davon angetan, wie die Hundeführerinnen und Hundeführer ihre Hunde an die Situation heranführen.
Welchen Eindruck hat der heutige Besuch bei Ihnen persönlich hinterlassen?
Ich bin sehr dankbar, dass ich Leute mit ihren Vierbeinern habe, die diese freiwillige Arbeit machen und auch, dass wir so einen Moment einen Lichtblick schenken können.
Besuchen sie nur Kinder?
Wir besuchen mit unseren Therapiehunden auch Menschen in Alters- und Pflegeheimen und sind regelmässig im Zürcher Lighthouse zu Besuch. Dort wo es uns braucht, dort kommen wir vorbei.
Was genau ist ein Therapiehund?
Das ist eine schwierige Frage. Wir schauen zunächst, ob der Hund offen ist. Die Hunde haben verschiedene Triebanlagen: die einen Hunde sind ruhiger, die anderen sind quicklebendig. Bei jedem Einsatz braucht es wieder andere Therapiehunde. Und das ist das Spannende. Die einen Kinder brauchen einen ruhigen Hund, andere einen lebendigen Hund. Wir lassen jedem Hund seinen Charakter und schauen, wo er am besten passt. Wichtig ist, dass die Hundeführerinnen und Hundeführer ihre Hunde gut kennen, ruhig bleiben und die Situation gut anschauen.
Kann man sagen, dass ein Therapiehund die Seele des Kindes erreicht?
Ja.
Was macht einen Hund zum Therapiehund?Sind Ihre Hunde besonders ausgebildet?
Es braucht Zwei- und Vierbeiner, die Freude daran haben, eine solche Arbeit zu machen und zusammen einen Weg zu gehen. Zudem ist es wichtig, regelmässig gemeinsam zu trainieren. Unsere Hunde werden in der Hundetherapie und -schule Bodmer ausgebildet.
Setzen Sie auch andere Tiere für die Therapie ein?
Wir haben Meerschweinchen und Hasen sowie Fred die Wasserschildkröte. Zudem ein Therapiepferd auf der Altersweide. Und Iria, die schöne Schimmelstute, über die die Mädchen sagen, dass sie wie ein Einhorn aussieht. Die Hunde gehören zum Verein ABRI.
Können Sie uns einige Worte zu dem Verein sagen?
Wir sind mit unseren Hunden auch im Hundesport unterwegs und haben Freude, mit ihnen zu trainieren und an Prüfungen zu gehen. Der Hundesportverein ABRI ist durch die Hundetherapie und -schule Bodmer entstanden.
Uwe Guntern
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