Tiefer Pegelstand
Über Wochen hat es nicht richtig geregnet
Den «Verein zur Unterstützung des Spitals Criuleni in Moldawien» gibt es nicht mehr. 15 Jahre lang hat er die medizinische Infrastruktur in Criuleni massgeblich verbessert und nachhaltig weiterentwickelt. Das Spital ist nun in der Lage, seine weitere Entwicklung eigenständig zu gestalten und der Verein ist daher aufgelöst worden.
Das Spital Criuleni versorgt eine Bevölkerung von rund 100.000 Menschen, die zu Beginn des Projekts nur unzureichenden Zugang zu medizinischer Betreuung hatte. Der Verein unterstützte den Ausbau der Einrichtung durch finanzielle Mittel, Schulungen und technische Hilfestellungen. Besonders herausfordernd waren die Zeiten der Covid- 19-Pandemie sowie die Auswirkungen des Ukrainekriegs – dennoch konnte das Projekt erfolgreich fortgeführt werden. Zehn Hilfstransporte mit jeweils 40 Tonnen medizinischer Ausstattung trugen wesentlich zur Modernisierung des Krankenhauses bei. Zudem wurde die Infrastruktur des Spitals konsequent weiterentwickelt, sodass es heute den EU-Standards entspricht. Dank der verbesserten Arbeitsbedingungen konnte auch die Abwanderung von qualifiziertem Fachpersonal ins Ausland eingedämmt werden. Ein besonderes Highlight war die Dachsanierung im Jahr 2016, bei der 24 Dachdecker- Lehrlinge unter der Leitung von Georges Helfenstein zwei Wochen lang vor Ort arbeiteten und das gesamte Dach des Spitals erneuerten.
Der Vereinsvorstand, bestehend aus Dr. med. Beat Wicky (Präsident), Dr. med. Karlheinz Leemann (Vizepräsident) sowie Beat Reber, Margit Moser, Fredy Zwyssig und Alexandra Hutter, hat einstimmig beschlossen, das Projekt bis 2025 abzuschliessen. Dank gezielter Schulungen, effizienter Abläufe und eines funktionierenden technischen Dienstes ist das Spital Criuleni nun in der Lage, seine weitere Entwicklung eigenständig zu gestalten. Um die langfristige Nachhaltigkeit der Verbesserungen sicherzustellen, wurden für zentrale Bereiche wie die Zentralsterilisation, Wasserversorgung und das Labor Wartungsverträge abgeschlossen. Über die vergangenen 15 Jahre wurden über 3 Millionen Franken an Spenden gesammelt, wodurch zahlreiche zentrale Massnahmen umgesetzt werden konnten. Insgesamt fanden 30 Vorstandsreisen sowie 11 von Sponsoren begleitete Besuche in Moldawien statt, um die Entwicklung des Projekts hautnah zu erleben. Die offizielle Auflösung des Vereins findet im Rahmen der Generalversammlung am Dienstag, 18. März in Cham statt. Auch nach der Beendigung der aktiven Arbeit, bleibt die Verbindung zu Moldawien bestehen. Auf privater Ebene wird weiterhin Unterstützung geleistet, und auch zukünftige Besuche in Criuleni sind geplant.
Uwe Guntern
Die Meilensteine des Projekts
In den letzten 15 Jahre setzte der «Verein zur Unterstützung des Spitals Criuleni in Moldawien» zahlreiche zentrale Projekte erfolgreich um:
• 2011: Sanierung der Operationsabteilung
• 2012: Einrichtung einer neuen Wäscherei
• 2013: Installation einer digitalen Röntgenanlage
• 2014: Lifteinbau zur besseren Erreichbarkeit der Stockwerke
• 2015: Neue Sterilisationsanlage
• 2016: Erneuerung des Spitaldachs, neue Wasserfassung und Entkalkungsanlage
• 2017: Einrichtung einer neuen Überwachungsstation/Intensivstation und Notstromversorgung
• 2018: Bau einer Verbindungspasserelle
• 2019: Sanierung der Abteilung für Innere Medizin
• 2020: Erneuerung der Pharmazie und Einrichtung eines Technischen Dienstes
• 2021: Installation eines neuen Expansionsgefäßes und einer Überdachung im Bereich der Wasserfassung
• 2022: Installation einer neuen Wasseraufbereitungsanlage
• 2023: Sanierung des Spitallabors und Ausstattung mit neuen Laboranalysegeräten
• 2024: Bau und Einrichtung einer neuen Zentralsterilisation
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