SC Cham
Zum Auftakt nach der Winterpause das Derby gegen Kriens
Giovanni Caruso geht auf die individuellen Stärken und Schwächen der Fahrschülerin und des Fahrschülers ein. Foto: Genevieve Mathis
Jedes Jahr findet ein Online-Voting zum «Superfahrlehrer» statt, bei dem Fahrschülerinnen und Fahrschüler ihren «Besten Fahrlehrer» wählen können. Im Kanton Zug erhielt Giovanni Caruso aus Rotkreuz die meisten Stimmen. Wir hatten die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.
Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Für diesen Preis bedanke ich mich vor allem bei meinen motivierten Auto- und Motorrad-Fahrschülern sowie bei meinem Verein, der «Verkehrsschule Zug». Dort tauschen wir uns regelmässig aus, und die Qualität der Fahrausbildung steht bei uns an erster Stelle. Deshalb wundert es mich nicht, dass der Preis «Bester Fahrlehrer» bisher immer von einem Mitglied der Verkehrsschule Zug gewonnen wurde. Persönlich bezeichne ich mich jedoch nicht als den besten Fahrlehrer. Im Kanton Zug gibt es viele gute Fahrlehrer, die nicht an der Umfrage «Superfahrlehrer» teilgenommen haben. Für mich ist es am wichtigsten, dass sich meine Fahrschüler wohlfühlen, Freude an der Ausbildung haben und mir ihr Vertrauen schenken.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihrer Meinung nach ein guter Fahrlehrer haben sollte?
Ein guter Fahrlehrer sollte empathisch mit den Fahrschülern umgehen und individuell angepasste, methodisch-didaktische Ansätze anwenden, um die Schüler zum Erfolg zu führen. Ausserdem muss man innovativ sein und bereit, sich ständig zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Die Unfallstatistik des Bundes zeigt, dass Neulenkerinnen und Neulenker für einen Grossteil der Autounfälle verantwortlich sind. Worauf führen Sie dies zurück?
In den meisten Fällen liegt es weder am Fahrzeug noch an der Strasse, wenn ein Unfall passiert, sondern am Fahrer selbst. Wer mit seinem Fahrzeug, der Strasse und den anderen Verkehrsteilnehmern vertraut ist, kann Unfälle vermeiden. Wer dies berücksichtigt, fährt defensiver und vorausschauender und erkennt kritische Situationen frühzeitig, wodurch Unfälle vermieden werden können.
Gab es in Ihrer Karriere als Fahrlehrer ein besonderes Erlebnis oder eine herausfordernde Situation, die Sie nie vergessen werden?
Ja, ich durfte eine Person mit körperlicher Einschränkung erfolgreich ausbilden.
Bei Ihnen besteht ein Grossteil der Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Prüfung beim ersten Versuch. Machen Sie etwas anders als andere Fahrlehrer? Gibt es Unterschiede in den Lehrmethoden?
Jeder Fahrlehrer arbeitet anders. Ich passe meine Lernziele und Methoden individuell an den jeweiligen Fahrschüler an. Ausserdem reflektiere ich viel mit meinen Fahrschülern. Diese persönliche Herangehensweise scheint sich auszuzahlen.
Welche häufigen Fehler machen Fahrschüler zu Beginn ihrer Ausbildung, und wie gehen Sie damit um?
Ich habe festgestellt, dass viele zu Beginn der Ausbildung nicht wissen, was «Prüfungsreife» bedeutet und welche Schwerpunkte für eine erfolgreiche Prüfung notwendig sind. Manche überschätzen sich. Deshalb passe ich meine Lernmethoden und Fahrstrecken individuell an, so dass die Fahrschüler durch Reflexion selbst erkennen, wo sie wirklich in ihrer Ausbildung stehen.
Haben Sie Tipps, wie man sich am besten auf die praktische Fahrprüfung vorbereiten kann?
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, was «Prüfungsreife» bedeutet. Man sollte viel fahren, um eine gewisse Routine zu erlangen – und diese Routine ist im heutigen Strassenverkehr essenziell. So entwickelt man die Fähigkeit, den Verkehr zu «lesen». Das bedeutet, man wird mit seinem Fahrzeug vertraut und lernt, andere Verkehrsteilnehmer richtig einzuschätzen.
Was geben Sie Ihren Fahrschülerinnen und Fahrschülern nach bestandener Prüfung mit auf den Weg?
Jetzt beginnt die eigentliche Prüfung! Holt euch so viel Fahrpraxis wie möglich und verlasst eure Komfortzone. Sammelt Erfahrungen in grossen Städten wie Zürich und Bern oder sogar im Ausland.
Uwe Guntern
Die Votingkriterien
Unter superfahrlehrer.ch geben die Fahrschülerinnen und Fahrschüler eine Gesamtbeurteilung ab und je eine Bewertung für die Unterrichtsqualität, die Servicequalität und die sozialen Fähigkeiten. Ausserdem schreiben sie einen kurzen Text zu ihrer Erfahrung mit der Fahrlehrerin bzw. dem Fahrlehrer. Dazu wird der prozentuale Anteil von Fahrschülerinnen und Fahrschülern berücksichtigt, welche die 1. praktische Prüfung bestanden haben. Schliesslich werden besondere Bemühungen und Erfahrung der Fahrlehrperson miteinbezogen.
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