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Zum Auftakt nach der Winterpause das Derby gegen Kriens
Seit dem 1. Januar wird die Abfallbewirtschaftung des Kantons Zug neu mit E-Fahrzeugen abgewickelt. Wie sehen diese aus? Wie gut funktionieren die neuen Ladestationen? Wie gut kommt das Personal mit den neuen Lastwagen zurecht? All diese Fragen wurden in diesen Tagen beantwortet.
Nachhaltigkeit ist heutzutage in allen Bereichen ein Muss. Auch bei der Abfallbewirtschaftung. Lebensmittelabfälle werden kompostiert. Altöl, Plastik, Glas oder Petflaschen entsorgt männiglich in extra dafür geschaffenen Containern im Supermarkt oder auf dem Ökihof.
Seit Januar 2025 wird im Kanton Zug auch der Haushaltsabfall noch nachhaltiger entsorgt. Abgeholt wird der Müll in den Zuger Gemeinden neu von E-Fahrzeugen. Zug ist damit der erste Kanton, der voll und ganz auf solche Abfallfahrzeuge setzt.
Der Zweckverband der Einwohnergemeinden zur Bewirtschaftung von Abfall (Zeba), der seit August 1995 für alle Zuger Gemeinden die Organisation der gemeinsamen Abfallverwertung und Entsorgung übernimmt, hatte letztes Jahr eine entsprechende Ausschreibung gemacht. Die Firma R. Hürlimann AG Transporte aus Baar erhielt den Zuschlag für die neue Abfallbewirtschaftung mit E-Lastwagen für die Entsorgung von Haushaltsmüll und Grüngut-Abfällen.
Für das Unternehmen hiess das: Geeignete E-Fahrzeuge kaufen und das Personal im Umfang mit den neuen Lastwagen schulen. Diese müssen über geeignete Ladestationen verfügen. Aus diesem Grund erstellte die Firma convoltas AG aus Immensee eine Areallösung der Ladeinfrastruktur im Baarer Dorfteil Blickensdorf. Und der Zeba machte mit einer besonderen Aktion auf die Neuerung aufmerksam: Zuger Schülerinnen und Schüler durften gezeichnete Vorschläge einreichen, wie die neuen E-Abfallfahrzeuge aussen gestaltet werden sollen.
Auf der Gulmmatt in Blickensdorf, das zur Immobilienfirma des Zuger Kantonsrats Adrian Risi gehört und wo die Firma Hürlimann ihren Standort hat, wurde bereits 2021 eine der grössten Solaranlagen des Kantons Zug mit einer Spitzenleistung von 1,44 Megawatt realisiert. Das neue Projekt für die E-Lastwagen umfasst den Einsatz von acht voll elektrischen Kehrichtfahrzeugen, die zentral in der Gulmmatt geladen werden. Die neu errichtete Ladeinfrastruktur bietet im Normalbetrieb eine Ladeleistung von 50 kW je Ladestation, mit der Möglichkeit zur Schnellladung an jedem Ladepunkt. Die Infrastruktur ist so ausgelegt, dass zukünftig bis zu 32 Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom versorgt werden können.
Seit dem 3. Januar werden die neuen E-Lastwagen an ihrem Standort in der Gulmmatt geladen. Offiziell eingeweiht wurde die Areallösung am 29. Januar. «Die erfolgreiche Inbetriebnahme unterstreicht, wie wichtig alternative Antriebe in Kombination mit lokal produzierter erneuerbarer Energie für die Reduktion der CO₂-Emissionen und den Klimaschutz im Kanton Zug sind», betont Martin Uhr, Geschäftsführer der convoltas AG.
Reto Hürlimann, Inhaber der R. Hürlimann AG Transporte, zeigte seine Erleichterung, dass Bau und Inbetriebnahme der neuen Anlage trotz sportlichem Fahrplan problemlos über die Bühne ging. «Ende Dezember haben wir zuerst zwei, dann drei, vier, sechs und schliesslich alle acht Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen - und es hat funktioniert. Am 3. Januar haben wir erstmals mit den neuen Lastwagen die Haushaltsabfälle abgeholt.»
Weil die E-Lastwagen nicht nur über Nacht voll aufgeladen werden, sondern auch am Tag zwischen den einzelnen Entsorgungstouren sicherheitshalber eine Schnellladung erfahren, mussten die Abholtage in den einzelnen Gemeinden angepasst werden. «Es gab da und dort ein paar Verzögerungen, aber kaum Reklamationen deswegen. Der Dank geht an mein Team, das sich auf die neue Situation gut eingestellt hat.»
Die Aussenwände der acht E-Lastwagen werden mit gezeichneten Vorschlägen von Zuger Schulkindern geschmückt. «Dank eurer Kreativität sehen jetzt auch Abfall-Lastwagen optisch schön aus», sagte Drin Alaj, Delegiertenpräsident des Zeba und Kantonsrat, mit lobenden Worten zu den anwesenden Schul- und Kindergartenklassen. Aus allen elf Gemeinden gab es über 500 Einsendungen mit selbst gezeichneten Vorschlägen. Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden in der Kompostier- und Vergäranlage Allmig in Blickensdorf, bekanntgegeben und erhielten ein Geschenk. Walter Lipp, Verwaltungsratspräsident des Zeba und Gemeindepräsident von Baar, übernahm diese Aufgabe. Anschliessend gab es Erfrischungen und Führungen. Am beliebtesten, vor allem bei den Jungs, war eine andere Attraktion: Unter Anleitung selbst einen kleinen Bagger bedienen.
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