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Seit dem Herbst 2023 wird das Gemeindehaus in Unterägeri renoviert. Ein Blick auf die Baustelle im städtebaulich wertvollen Gebäude.
Im Dorfzentrum von Unterägeri fallen einem drei historische Gebäude ins Auge. Die frühere Papeterie mit dem roten Turm, das alte Dorfschulhaus und die Gemeindeverwaltung. Letztere wurde zwischen 1911 und 1912 erbaut, beherbergte zuerst eine Bank, wurde Ende der 1930-er-Jahre von der Gemeinde erworben und nach und nach in ein Verwaltungszentrum umgewandelt.
Vor allem der Innenbereich der Gemeindeverwaltung ist in die Jahre gekommen und benötigt deshalb dringend eine Renovation. Grosser Sanierungsbedarf besteht hinsichtlich der Wärmedämmung sowie der Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Informatikinstallationen. Aus energietechnischen Überlegungen müssen auch die Fenster durch neue ersetzt werden.
Die Gemeindeversammlung bewilligte im Dezember 2022 einen entsprechenden Baukredit von 6,6 Millionen Franken. Das Gemeindehaus gilt als wichtigstes Zeugnis der wirtschaftlichen Blütezeit von
Unterägeri um die Jahrhundertwende und ist von herausragender Bedeutung.
Das äussere Erscheinungsbild des Gebäudes wird erhalten, die Eingangsbereiche bleiben an ihrem bisherigen Standort. Die Räume der Einwohnerkontrolle sowie die über einen Aufzug erreichbaren Obergeschosse sollen rollstuhlgerecht gestaltet werden.
Bis Frühjahr 2025 soll der Umbau fertig gestellt sein. «Die Arbeiten sind auf Kurs und die Fertigstellung wird planmässig erfolgen», erklärt Markus Betschart, Bereichsleiter Bau und Immobilien. Der Baustart verzögerte sich aufgrund Lieferschwierigkeiten der notwendigen, provisorischen Büroräumlichkeiten ein wenig. Ansonsten seien seither aber keine ausserordentlichen Schwierigkeiten mehr aufgetreten.
Das Gebäude wurde seit Herbst 2023 bis auf das Primärtragwerk entkernt. «Die statischen Verstärkungen der Decken- und Dachkonstruktionen sind fertig. Im Dachbereich ist die Dämmung eingebracht und der komplette Aufbau bis und mit Dachlatte erstellt» sagt Markus Betschart.
Aktuell arbeiten Dachdecker und Spengler im Gebäude, aussen sind Malerarbeiten im Gang. Die neuen Fenster werden gerade eingebaut, der Montagebau in Holz ist im Gang. Dazu die Rohbauinstallationen für Heizung, Lüftung, Klimatisierung, Kälte, Sanitär und Elektro.
Renoviert wird ein historisches Gebäude, da entstehen automatisch Herausforderungen wegen speziellen Bauvorschriften. Das statische Konzept sei relativ «kleingliedrig», was bedeutet dass man in der Raumanordnung eingeschränkt sei, erklärt Markus Betschart. Auch die Verbesserung der Wärmedämmung bringe diverse bauphysikalische Herausforderungen und Risiken. «Diese konnten nur durch die Entkernung bis auf das Primärtragwerk reduziert werden. Dadurch kann die Wärmedämmung komplett ‹durchgezogen› und alle Anschlüsse sauber gemacht werden.
Man darf gespannt sein, wie sich das neugestaltete Innenleben im renovierten Gemeindehaus präsentieren wird. «Die neue Anordnung der Einwohnerkontrolle im EG mit dem Kundenbereich in Richtung Dorfplatz wird die Verbundenheit mit dem Dorf untermalen. Für die Mitarbeitenden werden vor allem das verbesserte Raumklima im Sommer durch konsequente Beschattung sowie die Ausstattung mit moderner Büroinfrastruktur neu sein», meint Markus Betschart.
Während den Umbauarbeiten sind die meisten Abteilungen von der Seestrasse 2 ins alte Schulhaus auf der der anderen Strassenseite vis à vis umquartiert worden. Der Umzug an die temporären Arbeitsplätze sei ohne Schwierigkeiten erfolgt. Die Mitarbeitenden hätten an diesen Arbeitsplätzen nur geringfügige Einschränkungen, weshalb die Umstellung allen leicht fiel. Die Abteilungen Soziales und Bau sind in Provisorien auf dem Oberdorfparkplatz/Alter Turnplatz einquartiert. Aber auch in diesem Fall seien keine Probleme aufgetaucht, sagt Markus Betschart.
Und wie sieht es mit der Kundschaft aus? Gab es von dieser Seite Rückmeldungen? «Auch für die Kunden und Kundinnen ist die temporäre Lage der Einwohnerkontrolle unmittelbar diagonal gegenüber dem Gemeindehaus keine grosse Umstellung», erklärt Markus Betschart. «Ungewohnt mag die dezentrale Lage der Abteilungen Bau und Soziales sein. Das realisierte Orientierungskonzept funktioniert aber sehr gut und die Kunden finden auch diese Abteilungen ohne Probleme. Es sind keine negativen Rückmeldungen eingetroffen.»
Renato Cecchet
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