Wohnungsnot
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Midnight Zug findet zum 15. Mal statt und bietet sportliche Freizeitgestaltung für Jugendliche. Foto: Stiftung IdéeSport/Christian Jaeggi
Midnight Zug geht in die nächste Runde. Der Treffpunkt für Jugendliche am Samstagabend mit Spielen, Sport und gemütlichem Beisammensein findet zum 15. Mal statt und dauert vom 23. September bis zum 4. Mai 2024.
Die Schweizer Stiftung IdéeSport schafft jedes Jahr mit verschiedenen Programmen Raum für Bewegung und Begegnung. Schweizweit werden von Herbst bis Frühling Sporthallen für Jugendliche, Kinder und deren Eltern oder Bezugspersonen geöffnet, wo sie zusammen mit anderen Sport treiben und Spiele machen können. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos und unverbindlich.
Finden die Kinderveranstaltungen «MiniMove» und «OpenSunday» vor allem an Nachmittagen statt, treffen sich Oberstufenschülerinnen und -schüler am Samstagabend in der Sporthalle. Vor 24 Jahren entstand die Grundidee dazu. «Jugendliche konnten an einem Samstagabend um Mitternacht zusammenkommen und in einer Turnhalle Basketball spielen. Die Nachfrage nach Midnight Basketball, wie es sich damals nannte, war gross. Aus diesem einen Anlass ging ein Verein hervor, dann unsere Stiftung, die jetzt in der ganzen Schweiz Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche anbietet», fasst Livia Brandenberger, Projektmanagerin bei der Stiftung IdéeSport die Entstehungsgeschichte zusammen.
Der Begriff Midnight ist für die Veranstaltungen der Oberstufenschülerinnen und -schüler geblieben. MidnightSports findet nicht mehr um Mitternacht statt, sondern eben bereits am Samstagabend. In der ganzen Schweiz gibt es über 100 MidnightSports-Projekte. Seit 2008 ist auch Midnight Zug dabei. Die Jugendlichen treffen sich wöchentlich in der Turnhalle Guthirt an der Mattenstrasse 2. Die neue Saison geht los am Samstag, 23., September und dauert bis am 4. Mai 2024, jeweils von 20 bis 22.30 Uhr. Eine Pause gibt es in den Schulferien.
In Zug beliebt sind Fussball und Basketball, aber auch Street Racket, Musik und Tanz gehören zu möglichen Programmpunkten. Auch eine Chill-Ecke für gemütliches Beisammensein ist beliebt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen das Angebot aktiv mitgestalten und Bedürfnisse anbringen. Neben dem Eingang lädt der Kiosk zu einer Stärkung, aber auch zu einem Gesellschaftsspiel wie Uno ein.
Das Projekt in Zug sei sehr erfolgreich, sagt Livia Brandenberger. Dieses Jahr sei auch sie auf die Umsetzung gespannt, da zwei neue Projektleitende am Werk seien. «In Zug sind Turniere mit coolen Preisen sehr gefragt. Auch dieses Jahr sollten wieder zwei Turniere durchgeführt werden können.»
Im Vordergrund von Midnight Zug steht nicht der leistungsorientierte Sport, sondern das gemeinsame Erlebnis. Für Jugendliche soll es ein Treffpunkt sein, wo sie ihren Samstagabend in einem suchtfreien Raum geniessen können. Es ist ein Angebot von Jugendlichen für Jugendliche: Sie prägen und gestalten das Programm zusammen mit der Projektleitung nach ihren Bedürfnissen. «Die Mitarbeit und Förderung der Jugendlichen ist ein zentrales Element aller Programme von IdéeSport», erklärt Livia Brandenberger. «Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und tragen das Angebot mit. Das sogenannte CoachProgramm ist das Projekt im Projekt.»
Für den reibungslosen Betrieb der Abende sorgt das Team von jugendlichen Coachs und erwachsenen Leitungspersonen. Die Projektleitung besucht vor der Saison Kurse zur Ausbildung, während der Saison solche zur Weiterbildung. Die Leitungspersonen bilden ihrerseits die Coaches aus, die für die Durchführung der Abendveranstaltungen im Einsatz sind. «Von den leitenden Personen ist viel Selbstständigkeit gefragt. Bei Themen, wofür sie Unterstützung benötigen, komme ich als Projektmanagerin zum Einsatz. Zudem stellen wir diverse Ausbildungsgefässe zur Verfügung, welche aktuelle Themen im Hallenteam behandeln», erklärt Livia Brandenberger. Gefragt seien zum Beispiel Themen wie Lösungsansätze zur Konfliktbewältigung, oder Fragen zur Hallengestaltung.
Die Stiftung Idée-Sport finanziert sich über öffentliche Gelder. Deshalb sei es wichtig, dass der Kontakt für die Veranstaltungen über Ansprechpersonen in Behörden der Austragungsgemeinden laufe. In Zug sind das die Abteilung Kind Jugend Familie oder das Amt für Sport und Gesundheitsförderung. «Wichtig ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Hallenteam, das lokal verankert ist», sagt Livia Brandenberger. Es gibt einen Austausch mit regionalen Organisationen wie der Jugendanimation Zug.
MidnightSports sei ein Erfolgsmodell. «Das Programm wächst immer noch, jedes Jahr kommen neue Projekte dazu», erklärt Livia Brandenberger. Während der Corona-Pandemie mussten die Zahl der Veranstaltungen eingeschränkt werden, die Zahl der Teilnehmenden ging teilweise drastisch zurück. Jetzt gilt es, das Interesse bei den Jugendlichen wieder zu wecken. Das passiere über Social-Media-Kanäle wie Instagram oder Tik Tok. «Wir versuchen zudem, die Jugendlichen direkt in der Schule, zum Beispiel bei Pausenplatzaktionen abzuholen», sagt Livia Brandenberger. In Zug sei die Projektleitung im Schulhaus Loreto gewesen und hätten Zeit erhalten, Midnight Zug zu präsentieren.
Renato Cecchet
www.ideesport.ch/projekte/midnight-zug
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