Eishockey
Die EV Zug Frauen unter den besten drei
Daniel Camenzind, Inhaber von INFINITI GOLF in Hünenberg, nach der Übergabe der Auszeichnung für den besten Schweizer Golfreiseanbieter. Foto: World Golf Awards
Das Unternehmen INFINITI GOLF aus Hünenberg wurde bei den World Golf Awards 2024 zum dritten Mal hintereinander als bester Schweizer Golfreiseanbieter ausgezeichnet. Welche Destinationen werden gebucht? Wie konnte der Sport sein elitäres Image ablegen? Warum greifen auch immer mehr Frauen zum Golfschläger? Diese Fragen und mehr stellten wir Inhaber Daniel Camenzind.
Daniel Camenzind, wie gut ist Ihr Golf-Potential oder professionell gefragt: Was haben Sie für ein Handicap?
Mein Handicap beträgt 13. Golf kann man eigentlich nie gut genug spielen. Wäre mein Handicap noch besser, wäre ich vielleicht als Golfprofi unterwegs.
Wie kamen Sie persönlich zum Golfsport?
Vor 20 Jahren wollte ein Nachbar sein altes Golfequipment entsorgen. Ich wollte es ihm abkaufen, um so mit dem Golf spielen zu beginnen. Der Nachbar entschloss sich, mir den Sport beizubringen. Im Golfpark Holzhäusern erlangte ich dann Platzerlaubnis, Platzreife und habe danach auch Turniere gespielt.
Und wie haben Sie Golfreisen zu Ihrem Geschäft gemacht?
Ich arbeite seit 38 Jahren in der Tourismusbranche. Bei meinem früheren Arbeitgeber stieg die Nachfrage nach Golfreisen. Ich sah ein Potential für die Region Zug und für die ganze Schweiz, solche Reisen anzubieten. Mein Arbeitgeber wollte nicht richtig mitziehen. Deshalb habe ich mich 2020 selbstständig gemacht – als die Covid-Pandemie ausbrach. Auslandreisen waren nicht möglich, vorerst waren auch alle Golfplätze geschlossen. Statt zum Rohrkrepierer wurde diese Situation aber zum Glücksfall. Wir hatten so viel Zeit uns vorzubereiten, bis es wieder möglich war, die Kundschaft ins Ausland in die Ferien zu schicken. Die Konkurrenz war mit Umbuchungen und Entschädigungen beschäftigt, während wir als Neuling im Geschäft mit voller Kraft loslegen konnten.
Ihr Unternehmen INFINITI GOLF ist zum dritten Mal hintereinander als bester Schweizer Golfreiseanbieter ausgezeichnet worden. Warum haben Sie diese Auszeichnung verdient?
Es hat schon vor unserer Firmengründung Golfreiseveranstalter gegeben, auf uns hat niemand gewartet. Mir war klar, dass ich mit meinem Unternehmen etwas anders machen und anbieten musste als die Konkurrenz. Wir versuchen, die Kundschaft von Beginn weg an der Hand zu nehmen, sie bei der Reiseauswahl zu begleiten und vor allem auch nachher für sie da sein. Wir sind ein kleines Unternehmen, aber wir sind immer ansprechbar, auch wenn die Anfrage um 22 Uhr per Telefon oder via unsere Firmenapp reinkommt, wird sie sofort behandelt. Mich hat vor kurzem ein Paar aus Thailand angerufen. Bei ihnen war es 8 Uhr morgens, bei mir mitten in der Nacht. Es ist diese Andersartigkeit, die unser Unternehmen ausmacht.
Sie sind nicht der einzige Anbieter in der Schweiz. Welche Herausforderungen müssen Sie sich immer wieder stellen?
Wir haben jetzt dreimal den Award gewonnen. Dürfen wir uns deswegen zurücklehnen? Natürlich nicht. Ich darf mich in diesem Geschäft nie zufriedengeben. Man muss offen sein für Neues, Destinationen im Programm haben, die andere nicht anbieten. Zum Beispiel die Normandie im Norden Frankreichs. Da denken die meisten nur an Mont-Saint-Michel, den D-Day oder die Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Aber Natur und Gastronomie sind dort für Golf wie gemacht. Natürlich haben wir auch stark nachgefragte Destinationen wie Mallorca oder Belek (Türkei) im Programm. Man muss beides anbieten. Eine Buchung bei uns beinhaltet automatisch eine Golfgepäckversicherung für Schäden beim Transport, bei Diebstahl oder wenn der Golfplatz unter Wasser steht und die Platzgebühr schon bezahlt ist.
Ich komme zu Ihnen und will Golfferien buchen. Wie sieht Ihre Beratung für mich aus?
Am Anfang steht die Bedarfsanalyse. Wir versuchen miteinander, die perfekte Destination zu finden. Sie müssen mir ihre Wünsche mitteilen. Wo waren Sie schon? In welchem Golfhotel? Was hat Ihnen gefallen, was nicht? Immer wichtiger: Was möchten Sie neben dem Golf erleben? Gastronomie? Kultur? Eine Rundreise mit dem Auto oder auf dem Velo? Das Angebot muss mehr beinhalten als nur den Golf-Course.
Golf hatte wie Polo lange ein elitäres Image. Wie konnte sich Golf als ein Freizeitsport für jedermann und -frau etablieren?
Als Kind habe ich Tennis gespielt. Das ging damals nur im Tennisclub. Beim Golf war es genau gleich. Grossanbieter wie die Migros haben durch Golfkurse für alle mitgeholfen, dieses Image zu verändern. Heute kann eine Familie mit zwei Kindern genauso auf einen Golfplatz gehen wie auf die Skipiste. Man muss nach wie vor eine Platzerlaubnis und -reife erlangen.
Ein weiteres Golf-Cliché ist der britische Gentleman mit der «Dächlichappe». Wie hoch ist der Anteil von Frauen, die bei Ihnen buchen?
Zwei Drittel der Kundschaft sind nach wie vor Männer, etwa ein Drittel Frauen, das gilt für die Schweiz und Europa. Aber der Frauenanteil nimmt zu. Es gibt immer mehr Frauengruppen, die ohne Männer zusammen auf den Platz gehen. Die angesprochene Schiebermütze findet man auf den traditionellen Golfplätzen in Schottland nach wie vor.
Wie populär sind Golfferien bei Herrn und Frau Schweizer?
Bei denen, die regelmässig Golf spielen, sind solche Ferien hoch im Kurs. Das hat damit zu tun, dass die Saison in der Schweiz durch die Jahreszeiten begrenzt ist. Vielfach beginnt sie erst im Mai und endet bereits Ende September Anfangs Oktober, vor allem auf alpinen Golfplätzen wie St. Moritz. In Südafrika ist Sommer, wenn bei uns Winter ist, also kann man dort im Januar oder Februar spielen, in der Karibik oder in Asien vielfach das ganze Jahr. Andere zieht es im Sommer umgekehrt nach Island oder Schweden, weil die Temperaturen dort milder sind oder man unter der Mitternachtssonne spielen kann. Es gibt Kundschaft, die einmal auf einem Golfplatz stehen möchte, wo Berühmtheiten wie Tiger Woods gespielt haben.
Wohin führen die Golfreisen vorzugsweise hin?
Traditionelle Destinationen rund ums Mittelmeer, die Kanarischen Inseln, Griechenland und die Türkei sind die Renner. Südafrika wird immer populärer. Auf Phuket (Thailand) gehört zu den Golfferien automatisch ein Caddie dazu, der einem die Schläger trägt und alles Wichtige auf dem Golfplatz erklärt, auch dieser Service ist beliebt. Ich empfehle der Kundschaft aktuell ein Golfresort an der Costa Brava. Golf spielen am Tag und den Abend in der wunderschönen Stadt Girona verbringen.
Welches ist Ihre Traumdestination, wo Sie einmal selbst gerne Golf spielen würden?
Ich hoffe, eines Tages in der Heimat des Golfs aufschlagen zu können, auf dem Old Course in St. Andrews, Schottland. Da wir ein junges Unternehmen sind, kommen sicher noch einige Destinationen dazu. So haben zum Beispiel die Karibik und die USA viel zu bieten.
Renato Cecchet
Mehr Informationen auf www.infinitigolf.ch
Die World Golf Awards
INFINITI GOLF aus Hünenberg erhielt nach 2022 und 2023 zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung «Switzerland’s Best Outbound Golf Tour Operator» bei den World Golf Awards 2024. Das Zuger Unternehmen ist der erste Deutschschweizer Reiseanbieter, der diesen prestigeträchtigen Titel dreimal hintereinander gewonnen hat. Die World Golf Awards, die dieses Jahr im Hotel Savoy Palace auf Madeira stattfanden, sind die wichtigste Veranstaltung für die globale Golfreisebranche. Sie zeichnen Unternehmen aus, die sich durch Innovationskraft und exzellenten Service hervorheben.
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